Als Ludwig Purtscheller Ende des 19. Jahrhunderts seine Exkursionen durch die Seealpen in „Über Fels und Firn“ zu Papier brachte, konstatierte er: "In den meisten deutschen Blättern, die der edlen Alpenkunde geweiht sind, war noch nie von den Seealpen die Rede ...". Daran hat sich bis heute nichts geändert. Unweit vom Mittelmeer erhebt sich eine eindrucksvolle Hochgebirgslandschaft mit über 3000 Meter hohen Gipfeln und immer wieder tiefblauen, idyllischen Gebirgsseen.
Drei Besonderheiten prägen die Seealpen. Ein dichtes Netz an sorgfältig gebauten, historischen Wegen, die uns bis in die höchsten Gipfelregionen begleiten. Eine besonders große Blumen- und Pflanzenvielfalt und im Nationalpark Mercantour Begegnungen mit Steinböcken und Gämsen. Und schließlich das „Tal der Wunder“ mit 6000 Jahre alten Felszeichnungen.
Mit der Tendabahn, einer weitgehend unbekannten, alpenquerenden Bahnlinie, erreichen wir mit dem malerischen Dorf Tende einen der südlichsten Zipfel der Alpen. Obwohl die Seealpen vom Massentourismus weitgehend verschont blieben, können wir auf ein gutes Netz von Schutzhütten zurückgreifen. Selbst in den Sommermonaten erleben wir hier beschauliche Stille und alpine Einsamkeit.
Nationalpark Mercantour: Vortrag von Nils Bertol auf Youtube